Honig – wertvoll, nachhaltig und preiswert

 

Honig schmeckt nicht nur köstlich, sondern ist auch gesund. Schon Hippokrates schwor auf die Heilkraft der golden leuchtenden Substanz. Im alten Ägypten war Honig ein rares Luxusgut. Beamte wurden in Honig bezahlt; die Biene war Wappentier, Schriftzeichen und sogar Königs-Hieroglyphe. In Pharaonengräbern fand man Honig als Grabbeigabe, galt doch Honig als Speise der Götter. Selbst 4000 Jahre später war dieser Honig noch genießbar.

Mit ihrem Rüssel saugen die Bienen Nektar oder Honigtau auf. Neben verschiedenen bieneneigenen Substanzen ist es vor allem das Trocknen, das die Süßspeise konserviert und Honig besonders wertvoll macht. Das stetige Weitergeben, Aufnehmen und Umtragen lässt Wasser verdunsten. Ist der Honig reif, verschließen die Honigmacherinnen die Wabenzelle mit einem Wachsdeckel. Weil Honig so wenig Feuchtigkeit enthält, kann das naturbelassene Produkt (es wird ihm nichts entzogen und nichts zugesetzt) nicht verderben. Nach heutigen Maßstäben demnach ein wirklich „nachhaltiges“ Produkt. Zudem produzieren Bienen Honig, ohne dabei die  Ressourcen zu zerstören.

Den Honig bekommen wir allerdings nicht geschenkt. Die Bienen und ihre BetreuerInnen müssen sich dafür anstrengen – jeden Tag … immer wieder. Dafür gibt es heimischen Honig um die Ecke; er muss nicht durch die Welt reisen. Seine Qualität ist deutlich besser als Importhonig, ohne dass transportbedingt CO2 ausgestoßen wird. Allerdings stammt nur eine kleine Menge des in Deutschland verzehrten Honigs aus deutscher Imkerei. Das macht ihn knapp und deswegen kostbarer – aber angesichts der billigen Honigimporte nicht teuer: regionaler Honig ist demnach nachhaltig, wertvoll und dennoch preiswert.

Dieser Beitrag wurde abgedruckt in: Ansichtssache, Das Magazin der Gemeinde Sankt Laurentius, Kleinostheim, Ausgabe Herbst 2022 mit dem Thema „Halt“